ARTIST IN RESIDENCE

Die jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter unter dem Kurzwort SchUM ein einzigartiges, bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens für ganz Aschkenas – eine aus dem Mittelalter stammende rabbinische Bezeichnung für Mitteleuropa und Deutschland und die dort lebenden Juden.
Die drei Gemeinden formierten einen Verbund, der die Architektur, Kultur, Religion und Rechtsprechung der mittel- und osteuropäischen jüdischen Diaspora zutiefst und bis heute geprägt hat.
Monumente – Synagogen, Frauenschuln, Lehrhäuser, Ritualbäder – und die jüdischen Friedhöfe in Worms und Mainz belegen gemeinsam mit der religiösen Überlieferung die immense Bedeutung und Innovationskraft der SchUM-Gemeinden.
Bis heute sind einzigartige Zeugnisse aus dieser Zeit in den drei Städten erhalten.

Das Akronym SchUM leitete der jüdische Gemeindeverbund am Rhein aus den hebräischen Anfangsbuchstaben ihrer drei Städte Schpira, Warmaisa und Magenza ab.

Seit 2021 sind die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz eingeschriebenes UNESCO-Welterbe und bilden somit das erste jüdische Welterbe in Deutschland.

DAS PROJEKT

Ausgeschrieben werden bis zu drei Projektstipendien zur Realisierung eines künstlerischen Vorhabens, das sich mit der Geschichte der SchUM-Gemeinden und ihrem religiösen, kulturellen, geistigen und architektonischen Erbe befasst.

Eine öffentliche Präsentation des abgeschlossenen Projekts wird angestrebt (Ausstellung, Konzert, Lesung, Aufführung usw.).
Es ist eine künstlerische Annäherung an das SchUM-Erbe gewünscht, wobei Geschichte und Gegenwart des Judentums und seine Anschauungen Berücksichtigung finden sollen.

Es wird von den Stipendiaten außerdem erwartet, dass sie die interessierte Öffentlichkeit während ihres Aufenthalts in geeigneter Form, z. B. in Werkstattgesprächen, an ihrer Arbeit und ihren Konzepten teilhaben lassen.
Dabei sollen auch Jugendliche und Schulen angesprochen werden. Ein Gedankenaustausch mit örtlichen Künstlerinnen und Künstlern sowie kulturellen Einrichtungen ist ebenfalls wünschenswert.

Die Organisation von Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Projektstipendium erfolgt in Zusammenarbeit mit den Städten und der künstlerischen Leitung des Residenzprogramms.
Die Kommunikation erfolgt in der Regel in englischer Sprache, mit der ein sicherer Umgang erwartet wird, oder, sofern möglich, in Deutsch.

Die Stipendiaten stellen wir Ihnen hier vor. Die Jurymitglieder finden Sie hier und die Ausschreibung hier.

Weiterführende Informationen:
www.schumstaedte.de